Wenn ein Künstler zur Feder greift – Ein Loblied auf Stjepan Šejić

Es wird Comiczeichnern und Zeichnerinnen gerne nachgesagt, dass sie nicht gleichzeitig schreiben können. Sie würden sich zu sehr an den Details der Bilder aufhalten und so lange an der Ästhetik der Panels feilen, dass sie vergessen würden, diese auch zu einer guten Geschichte zu verbinden. Nun mag dies vielleicht für viele stimmen, es ist aber auch ein Klischee, das von zig begabten Menschen widerlegt wurde. Einer dieser Menschen, der dieses Vorurteil zertrümmert, anzündet und mit den Armeen der Hölle überfährt ist Stjepan Šejić. Der gebürtige Kroate wurde bekannt als Zeichner für Witchblade und Rat Queens. Doch ist nicht nur ein begabter Künstler, er versteht es genauso gut Welten zu kreieren die so phantastisch wie real sind. Seine Charaktere sind Menschen (oder Monster), die wir alle aus dem echten Leben kennen. Dies macht seine eigenen Comics so wundervoll anders und vor allem ehrlich. Stjepan verbindet seine Kunst mit Worten und schafft so Geschichten, die nicht abgedroschen klingen, sondern voller Herzblut und Verstand strotzen. Zwei seiner Werke möchte ich euch heute nahe legen.

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So, What’s Your Story? – Transmenschen in Comics

Die Mainstream Comic Buch Verlage sind nicht gerade für Vielfältigkeit bekannt, wenn es darum geht, Menschen von allerlei Farbe, Form, sexuellen Orientierungen oder Geschlechtern zu repräsentieren. Der durchschnittliche Held in einem Comic ist weiß, heterosexuell und ein Cis-Mann, also ein Mann, dessen biologisches Geschlecht und das, dem er sich zugehörig fühlt, übereinstimmt. Durch Unterrepräsentation werden Menschen, die eben nicht in dieses Schema F fallen, unsichtbar gemacht oder klar als nicht „normal“ abgestempelt. Das ist nicht nur schade, weil wir viele Geschichten, die diese Menschen erleben und berühren, nicht zu hören bzw. lesen bekommen, es schürt außerdem Vorurteile und Klischeedenken. Wie sollen wir auch über stereotypische Darstellungen hinwegkommen wenn wir keine positiven Beispiele erfahren dürfen? Unter- oder Nicht-Repräsentation drängt diese Menschen nur weiter von der Norm ab und suggeriert uns, dass all die Klischees und Vorurteile die wir haben, doch irgendwie stimmen könnten. Dies sagt uns, es sei richtig, dass wir als Gesellschaft diese Menschen verstecken sollten, oder warum sonst sehen wir in unseren Medien keine Transmenschen? Denn das ist was, was die Medien tun, sie drücken das aus, was eine Gesellschaft bewegt, wovor sie Angst hat und was sie bevorzugt.  Gerade Comics sind ein Medium, um jungen Menschen eine Stimme zu geben, die sich oft ausgeschlossen und nicht dazugehörig fühlen.

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