Politik in Star Wars? Ist das nicht langweilig? Claudia Gray zeigt mit ihrem Roman Star Wars – Bloodline, dass es auch anders geht. Wir sagen euch, warum der neue Prinzessin Leia Roman für jeden Star Wars Fan eine Pflichtlektüre darstellen sollte.
Star Wars – The Force Awakens (Das Erwachen der Macht) läuft tatsächlich in den Kinos. Episode sieben, die die alten drei Filme (vier bis sechs) aus den Siebzigern und Achtzigern weiterführt, nach den Prequels (eins bis drei) von vor zehn Jahren. Das Warten ist endlich vorbei. Doch was bleibt am Ende übrig von den Erwartungen, der Nostalgie und dem riesigen Hype um den neuen Film? In unserer Nicht-Spoiler-Review des neuesten Films stellen wir unsere ersten Eindrücke dar.
Stefan meint:
Dem neuen Film gelingt der Spagat zwischen Nostalgie und dem Aufbau einer neuen Grundlage für weitere Filme der Saga. Die neuen Figuren sind gelungen und es macht Spaß den Schauspielern (zum Beispiel Daisey Ridley, John Boyega oder Oscar Isaacs) dabei zuzugucken, wie ihre Figuren in den galaktischen Konflikt zwischen der Ersten Ordnung und dem Widerstand gezogen werden. Gerade Ridleys Rey ist eine Figur welche den Film trägt und über die ich gerne mehr erfahren habe. Adam Drivers Kylo Ren ist zudem ein Hauptschurke, dessen dargestellte innere Zerrissenheit durchaus ein Novum im Star-Wars-Franchise darstellt. Trotzdem bleibt es bei der typischen Einfachheit in der Darstellung von Gut und Böse welche auch schon die Originaltrilogie geprägt hat.
Das Highlight des Films stellt der neue Droide BB-8 dar. Er ist lustig, verrückt und seine Beziehung zu den neuen Hauptfiguren der Saga wirkt erfrischend herzlich und echt. Hier hat Regisseur J.J. Abrams einen Volltreffer gelandet, der sich nicht hinter Fanlieblingen wie C3PO oder R2-D2 verstecken braucht.
Apropos. Die Auftritte altbekannter Gesichter runden das Gesamtpaket ab. Insbesondere Harrison Ford lässt direkt keinen Zweifel daran, dass Han Solo zurück ist. In meinen Augen kein Vergleich zu mancher von Fords lustlosen Schauspieleinlagen der letzten Jahre. Der Mann hatte offenbar Spaß beim Dreh was nicht unbedingt zu erwarten war.
Wenn es von meiner Seite etwas zu kritisieren gibt, dann wäre es der hohe Faktor an Fanservice, der sich durch den kompletten Film zieht. Ich hätte durchaus auf ein paar Verweise oder Zitate verzichtet können, denn gerade im Showdown hatte ich häufiger das Gefühl dies schon einmal in ähnlicher Form gesehen zu haben. Ich hätte mir in einigen Punkten auch ein paar Antworten mehr gewünscht, weshalb ich dann auch in diesem Punkt etwas enttäuscht war, aber ich gehe davon aus, dass ich im Laufe der neuen Trilogie schon noch früh genug die Antworten auf meine brennensten Fragen erhalten werden.
Letztendlich sind dies daher auch nur Kleinigkeiten die meinen Ersteindruck nicht schmälern. The Force Awakens jedenfalls hat Spaß gemacht, auch wenn der Zauber der Originaltrilogie nicht reproduziert werden kann. Der Film fühlt sich aber jedenfalls für mich wieder an wie die Art von Star Wars, die mir gefällt und ich möchte definitiv mehr. Mehr wollte ich auch nicht.
H. meint:
Star Wars VII war für mich nicht nur das, was ich erwartet habe, sondern sogar, was ich gehofft habe. Erwartet habe ich Fan-Service, dass der Film Nostalgie und wohliges, vertrautes Gefühl füttert. Gehofft habe, ich, dass der neue Film nicht nur altes aufwärmen würde, sondern auch frische, neue Ideen mitbringt, neue Sichtweisen auf bekanntes. Und da hat Stefan recht, wir sehen Stormtrooper in neuem Licht und bekommen mit den neuen Helden, Bösewichten und sogar in Nebencharakteren interessante Persönlichkeiten, die ich gerne noch näher kennen lernen würde und die mir direkt, auf die eine oder andere Art, sympathisch waren. Da fehlt mir auch keine tiefer gehende Geschichte, das hier ist ein Kriegsfilm im Weltraum und kein Bildungsroman. Ich empfehle den Film allen, die Star Wars, Science Fiction oder Action mögen. Wer auch nur ein bisschen Interesse für einen Film dieser Art hat, wird nicht enttäuscht werden.
Für mich ist in einem Film vor allem wichtig, wie er aussieht und wie er klingt. Und auch hier gibt es nichts zu meckern. Die Special Effects und Kämpfe sind beeindruckend und fühlen sich physisch an. Die Landschaften, Raumschiffe, Innenräume, Kostüme und Make-up sind großartig. Im Ton sind auch die Soundeffekte entsprechend gut, die Musik ist so passend, wie es von John Williams zu erwarten war. Sie zitiert vor allem die bekannten Stücke der klassischen Trilogie.
Das ist allerdings das einzige Problem, was ich mit dem Film habe. Und das ist mit einem sehr kritischen Maß gemessen. Der Film zeigt mir Star Wars, wie ich es seit meiner Kindheit kenne. Sternenzerstörer, Lichtschwerter, kampfflugzeugartige X-Wings, ein Todesstern-Base, fledermausähnliche Tie-Fighter. Alles klingt, wie es immer schon klang, bis hin zur Musik. Natürlich liebe ich das Brüllen der Tie-Jäger wie eh und jeh. Aber ich wünsche mir nicht mehr Antworten wie Stefan, sondern optisch und akustisch etwas frischen Wind für die nächsten Filme.
Wir würden gerne noch weitere Meinungen in den Kommentaren lesen!