Warum die Ultimate Edition den Film “Batman v Superman – Dawn of Justice” besser macht!

Das Blu-Ray Cover von Batman v Superman - Dawn of Justice Ultimate Edition. (Quelle: © Warner Bros.)
Das Blu-Ray Cover von Batman v Superman - Dawn of Justice Ultimate Edition. (Quelle: © Warner Bros.)

Jetzt ist sie da! Die Batman v Superman – Dawn of Justice Ultimate Edition! Wir sagen euch warum die Langfassung den kontroversesten Superheldenfilm des Jahres besser macht! 

Vorweg: Ihr solltet Batman v Superman – Dawn of Justice gesehen haben um euch bei dieser Review nicht für den Film zu spoilern. In dieser Kritik geht es vor allem und die Unterschiede zwischen dem Ultimate Cut und der Kinofassung und wie diese das Filmerlebnis ändern.

Vom Batman-Film mit Superman zum Superman-Film mit Batman

Die positivste Veränderung der um 30 Minuten erweiterten Fassung liegt in der Verbesserung der Charakterisierung von Superman bzw. Clark Kent. Wortkarg, unnahbar und von der Welt losgelöst – so blieb mir der Charakter von Superman nach dem Verlassen des Kinos im März im Gedächtnis. Das sind nicht unbedingt die Eigenschaften, die ich von Superman oder Clark Kent erwarte. Der Ultimate Cut fügt dem Film vor allem Szenen hinzu, welche Clark Kent oder Superman beinhalten und der Effekt ist verblüffend.

Die Motivation von Clark Kent, es mit Batman als Reporter und als Superman aufzunehmen wird jetzt klarer. Hierfür sind mehrere Szenen und Dialoge in den Film wieder eingefügt, die Clark Kent zeigen, wie er Nachforschungen in Gotham über Batman durchführt. Unter anderem spricht er mit mehreren Bürgern Gothams über deren Meinungen über Batman.  Clark bekommt so ein Bild von den Konsequenzen, die Batmans Existenz und Vorgehen auf die Zivilbevölkerung hat. Dieser neue Subplot sorgt dafür, dass der Moment, in dem Superman dem dunklen Ritter aus Gotham klar macht, dass seine Tage als Batman gezählt sind, nicht mehr völlig aus dem Nichts kommt.

Clark Kent bekommt als Reporter mehr zu tun. (Quelle: © Warner Bros. Pictures Germany)
Clark Kent bekommt als Reporter mehr zu tun. (Quelle: © Warner Bros. Pictures Germany)

Durch weitere kleinere Ergänzungen, wie z.B. einem mitternächtlichen Anruf Clarks bei seiner Mutter, wird Superman auch menschlicher und nahbarer. Seine Unsicherheit über seinen Platz in der Welt wird deutlicher und sein Konflikt mit sich selbst emotional nachvollziehbarer dargestellt. Hiervon profitiert vor allem das Ende des Films, welches dadurch auch endlich so etwas wie emotionale Tiefe bekommt. So war es jedenfalls bei mir der Fall. Ben Afflecks Batman hingegen bekommt kaum neue Szenen spendiert. Dies hat zur Folge, dass sich die Fokussierung des Films wandelt. Die Kinofassung fühlte sich für mich eher wie eine Batman-Geschichte an in der Superman vorkommt, während der Ultimate Cut den Fokus der Geschichte mehr auf den Mann aus Stahl verschiebt. Für mich ist der Ultimate Cut daher eher Superman-Geschichte, in der Batman eine wichtige Rolle spielt. Das dürfte vor allem Fans des letzten Sohns Kryptons gefallen, aber auch einige Kritiker besänftigen, welche mit der Charakterzeichnung des ikonischen Superhelden Probleme hatten.

Dieser Trailer gibt erste Einblicke in die neuen Szenen der Ultimate Edtion:


Hinweis: Dieses Video wird von YouTube eingebettet. Beim Abspielen werden Daten an YouTube/Google übertragen.

Die Rückkehr der Logik und ein besserer Flow

Zack Snyder ist in den vergangenen Monaten vor allem für sein Storytelling in Batman v Superman – Dawn of Justice kritisiert worden. Der Ultimate Cut zeigt aber, dass Synder damit etwas unrecht getan wurde und hier vor allem die Schuld bei Warner Bros. zu finden ist, die seine ursprüngliche Fassung nicht ins Kino zeigen wollte. Während in der Kinofassung gerade zu Beginn des Films unmotiviert von Szene zu Szene und Handlungsort zu Handlungsort gesprungen wurde, so sorgen viele kleinen Ergänzungen dafür, dass die Übergänge zwischen Sequenzen einfacher, natürlicher und vor allem nachvollziehbarer wirken.

Sequenzen bekommen so die Möglichkeit nachzuwirken und auch die Logik der Handlung kommt dies zu Gute. So ist nicht nur die in der Kinofassung verwirrende Sequenz in Afrika deutlich ausgebaut, sondern macht jetzt sogar Sinn. Die vorher nur angedeutete und hier deutlich ausgebaute Recherche von Lois Lane in diesen Vorfall gibt dem Film jetzt ein neues Grundgerüst, welches viele im Kino unzusammenhängend wirkenden Momente verbindet und sinnvoll strukturiert.

Lex Luthors Plan ist plötzlich nachvollziehbar. (Quelle: © Warner Bros. Pictures Germany)
Lex Luthors Plan ist plötzlich nachvollziehbar. (Quelle: © Warner Bros. Pictures Germany)

Erhellende Momente mit Mastermind Lex Luthor

Viele Ereignisse, die einem im Kinosaal ratlos zurückgelassen haben, entpuppen sich in der Langfassung zudem als Teil von Lex Luthors Plan, Batman und Superman gegeneinander aufzuhetzen. Jesse Eisenbergs exzentrischer Milliardär wird im Ultimate Cut noch deutlicher zum Auslöser fast aller Ereignisse im Film. So wird nicht nur erklärt, wie er es schafft, dass Superman für den Vorfall in Afrika zur Verantwortung gezogen werden soll, sondern es wird auch verdeutlicht, wieso die von Batman gebrandmarkten Verbrecher im Gefängnis von anderen Insassen umgebracht werden.

Auch kleinere Dialogergänzungen stopfen Logiklöcher in Lex‘ Plan oder geben einigen Sequenzen eine andere Lesart. Wer sich im Kino gefragt hat, wieso Superman die Bombe im Senatsgebäude nicht hat stoppen können, bekommt eine befriedigende Antwort.

Letztendlich macht der Film in vielen Punkten sehr viel mehr Sinn und beseitigt viele Logikprobleme der Kinofassung. Gerade die Figuren Clark Kent, Lois Lane und Lex Luthor profitieren an deutlichsten von den Ergänzungen des Ultimate Cuts.

Nur Sonnenschein über Gotham? — Einige Probleme des Films bleiben bestehen

Der Ultimate Cut führt also in viele Punkten zu einer Verbesserung des Filmerlebnisses, allerdings gibt es gerade im letzten Drittel des Films einige Probleme der Kinofassung, die auch hier störend wirken und nicht beseitigt wurden. Der Kampf zwischen Batman und Superman ist nahezu unangetastet. Superman muss weiterhin durch die Entführung seiner Mutter zum Kampf gegen Batman gezwungen werden, Lois Lane ist weiterhin nur ein Plotdevice, um Superman auf den Plan zu rufen, und warum sie den Kryptonitspeer entsorgt und dann wieder holt bleibt weiterhin ein Rätsel.

Die Probleme des Finales bleiben nahezu unangetastet.(Quelle: © Warner Bros. Pictures Germany)
Die Probleme des Finales bleiben nahezu unangetastet.(Quelle: © Warner Bros. Pictures Germany)

Die Martha-Szene, die wohl kontroverseste Szene der Kinofassung, ist auch im Ultimate Cut ein nahezu unveränderter Teil. Mich stört daher leider weiterhin die Umsetzung dieses Moments, während ich die Idee hinter der Läuterung Batmans eigentlich weiterhin genial finde. Wer damit aber im Kino Probleme hatte, wird auch vom Ultimate Cut keine bessere Version präsentiert bekommen. Auch der brutale, skrupellos gewordene und erst am Ende geläuterte Batman ist immer noch Teil des Films und ist in der in den USA mit R-Rating versehenen Langfassung sogar noch gewaltätiger, als er es im Kino gewesen ist.

Stefans Fazit:

Der Ultimate Cut ist für mich eine enorme Verbesserung des Films. Ich habe nach wie vor noch meine Probleme mit einigen Stellen des Films, aber sie nerven mich nicht mehr so gravierend wie nach dem Kinobesuch. Viele kleine Störfaktoren konnten beseitigt werden und der Fluss des Films dadurch deutlich erhöht werden — obwohl jetzt deutlich länger, fühlte sich Batman v Superman – Dawn of Justice für mich deutlich kurzweiliger an.

Wer mit der Langfassung einen komplett neuen Film erwartet, wird aber enttäuscht werden. An der Geschichte ändert sich nicht viel. Sie wirkt jetzt aber mehr wie aus einem Guss und hat zumindest mir dadurch auch mehr Spaß gemacht.

Ich würde jedem empfehlen sich unbedingt die Ultimate Edition einmal anzuschauen. Bei mir hat das durchaus Wunder bewirkt.

Unsere ursprüngliche Review zur Kinofassung könnt ihr euch in unserer Spoiler-Review als Podcast anhören.

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