„Hey? You ever wonder why we’re here?“ ist der berühmte erste Satz der am längsten laufenden Webserie weltweit – Nunmehr seit 14 Jahren läuft RED vs BLUE auf Youtube und der eigenen Webseite roosterteeth.com.
Erfolgreiche Fanserie zum Shooter Halo
In Amerika ist die Serie unbestreitbar erfolgreich – Sogar so sehr, dass in der Halo-Spielereihe Eastereggs zur Serie auftauchen und der Spielmodus „Grifball“ tatsächlich hier seinen Ursprung hat. In Deutschland ist die Serie aber noch beinahe unbekannt. Zu Unrecht!
Die Serie RED vs BLUE basiert, wie schon vermuten lässt, auf der Videospielreihe Halo. Das bedeutet aber nicht, dass sie beispielsweise Charaktere aus dieser aufgreift und weiter verwendet, sondern vielmehr eigene Charaktere entwickelt, die parallel zur eigentlichen Halo-Storyline ihre eigenen Abenteuer erleben.
Am Anfang nur ein Spaß, dann entwickeln sich Charaktere
Die ersten Staffeln, die immerhin schon über 10 Jahre alt sind, waren dabei nur ein Spaß der Erfinder Burnie Burns, Gus Sorola, Geoff Ramsey und Joel Hayman. Sie nahmen im Multiplayer des alten Halo auf und verliehen verschiedenfarbigen „Spartan“-Soldaten ihre Stimmen. Dabei spielten sie mit der Frage „Why are we here?“, weil im Multiplayer schlicht eine Rote Basis und eine Blaue Basis mitten im Nichts gegeneinander antreten. Im Grunde ließen sie ihre Figuren sich ihrer selbst bewusst werden. Dabei zeichnete sich die Serie von Anfang an mit einem Humor aus, der sich vielleicht am ehesten bei South Park einordnen lässt: Es wird viel und kreativ geflucht, dumme Fragen werden auf- und wieder verworfen. Alles dreht sich dabei um die Frage, warum die beiden Armeen sich überhaupt bekriegen. Dabei entwickeln die Charaktere eigene Züge, sind tief und individuell gestaltet, mit eigenen Sorgen und Problemen.
ernst ab Staffel 6: K.I., Freundschaft, Mord – Humor und Drama
Ab Staffel 6 entwickelt sich eine ernstzunehmende Story und damit gesellt sich zu dem vermeidlich kindischen Humor eine tiefe, beinah düstere und dramatische Geschichte. Es geht um die Organisation „Freelancer“ die die roten und blauen Soldaten für ihre Testzwecke missbraucht. Es geht darum, ob künstliche Intelligenzen als menschliche, fühlende Wesen zu verstehen sind, um gebrochene Freundschaften, Mord und den Versuch alles wieder ein bisschen besser zu machen. Dabei setzt RED vs BLUE später auf Motion-Tracking, auf „richtige“ Animation, eigens produzierte Musik und verbessertes Voiceacting. Das alles ohne dabei völlig ihren Humor zu verlieren. Den Machern der Serie gelingt der Mix zwischen Humor und Drama in einer Art, die – sobald man denn Staffel 6 erreicht hat – einen nicht mehr loslassen will. Es wird nicht mehr nur gelacht, sondern auch geweint und obwohl selten ein Gesicht hinter den Halo-typischen Helmen zu sehen ist, fühlt man mit den Charakteren mit.
Die Macher der Serie verbanden sich unter dem Firmennamen „Roosterteeth“, sind mittlerweile millionenschwer erfolgreich und haben gerade ihren ersten eigenen Film „Lazer Team“ produziert. Neben RED vs BLUE kommt auch Rwby von ihnen – Ein Anime, das sogar von Warner Bros. Japan unter Vertrag genommen wurde und mittlerweile 3 Staffeln umfasst. RED vs BLUE läuft aktuell in der 14ten Staffel und eine 15te ist bereits auch in Planung.
Fazit
Wer sich von Humor und Drama angesprochen fühlt und auch der Gaming-Szene nicht fremd ist, wird viele erfreuliche Stunden mit RED vs BLUE haben – Zu „ertragen“ sei dabei nur die schlechtere Qualität der ersten Staffeln, wobei eine Staffel etwa 1 – 1 ½ Stunden umfasst. Wer es bis zur 6ten Staffel schafft, oder direkt dort einsteigt, wird mit grandiosem Humor und einer tiefen, herzzerreißenden Geschichte, epischen Kampfszenen und liebenswerten Charakteren belohnt. Es lohnt sich!
Links:
roosterteeth.com
Staffel 1 / Episode 1 auf Youtube
Was Fans alles auf die Beine gestellt bekommen, könnt ihr auch hier nachlesen (mit vielen Bildern): Zu gut für eine Fanserie? Warum „Star Trek Continues“ nicht enden darf!