Geheimtipp Brooklyn Nine Nine: Eine Polizei-Sitcom auf Netflix

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Großartige Comedy auf Netflix und niemand hat etwas von der Serie gehört? Das müssen wir ändern! Die Polizei-Sitcom Brooklyn Nine Nine sollte auch in Deutschland geguckt werden. Lest dazu unsere Kritik.

Niemand, mit dem ich rede, hat von Brooklyn Nine Nine gehört, aber sie ist ernsthaft das Lustigste, was es im Moment im Fernsehen gibt. Und gerade leide ich darunter, dass in Deutschland nur die erste Staffel auf Netflix ist. Die Amerikaner konnten sich nämlich schon über insgesamt drei Staffeln freuen. Wir nehmen aber was wir bekommen können.

Worum geht es in Brookly Nine Nine?

Brooklyn Nine Nine ist nicht nur der Name der Serie, sondern auch die Bezeichnung des New Yorker Polizeibezirks in dem die Serie spielt. In der Pilotfolge der Serie bekommt der Bezirk mit Captain Ray Holt einen neuen Vorgesetzen, der sich im Verlauf der Serie mit den verschiedenen kuriosen Charaktereigenschaften seinen Untergebenen herumschlagen muss und vielleicht die skurilste Figur von allen ist.

Liebenswerte Charaktere und hochkarätige Comediens

Das Gute an der Serie sind eben vor allem die Charaktere, die alle ihre Eigenheiten haben. Alle haben zu ihren Stärken passende Schwächen, die sie als Figur lebendig machen. In dieser Serie kommt es nicht vor, dass eine Person einfach nur eine große Heldin ist oder gar nichts auf die Reihe bekommt. Das klingt nicht besonders, hat mich aber an vielen Stellen überrascht. Die verschiedenen Facetten sind auch häufig seltsam und lustig, aber die Serie behandelt die Figuren trotzdem mit Respekt und macht ihre Schwächen nicht lächerlich.

Noch besser sind aber die Schauspielerinnen und Schauspieler, die die Charaktere spielen. Ein weites Spektrum an guten Comediens führt dazu, dass die Serie praktisch ohne Hauptcharakter auskommt. Diese Rolle hat, wenn überhaupt, der von Andy Samberg gespielte Detective Jake Peralta. Andere im Ensemble, die heraus stechen sind Chelsea Peretti als Gina Linetti, Andre Braugher als Captain Ray Holt, Stephanie Beatriz als Rosa Diaz, Melissa Fumero als Amy Santiago und Terry Crews als Sergeant Terry Jeffords. Auch erfrischend: wohl die vielfältigste Besetzung, die zu finden ist. Die Serie reitet nicht auf Klischees herum, schreckt aber auch nicht vor Themen wie Rassismus und Homophobie zurück, und verliert nie ihren leichten Ton.

Tolle Geschichten und keine Langeweile

Die Folgen haben alle ihre eigene Story und Kriminalfälle und stehen gut für sich allein, aber es gibt auch Spannungsbögen, die sich über längere Zeit entwickeln. Und alle Figuren treten mit der Zeit mit ihren eigenen Stories ins Rampenlicht. Dadurch kommt selten Langeweile auf.

Nichts von CSI, viel von Scrubs

Mit Krimiserien wie CSI hat die Serie aber wenig zu tun, treffender ist der Vergleich mit Friends zum Beispiel. Nur dass die Handlung eben weitestgehend auf der Polizeiwache spielt und nicht auf der Couch in Wohnzimmern. Auch Arbeitsplatz-Comedy-Serien wie The Office, Parks and Recreation und Arrested Development sind als Vorbilder deswegen nicht zu übersehen. Es geht also weniger um Verbrechen und Fälle, sondern eher um Zwischenmenschliches und die Arbeit der Polizei, die bekanntlich vor allem aus Bürokratie besteht. Scrubs bei der Polizei trifft es gut.

Mit Scrubs verglichen, gewinnt Brooklyn Nine Nine allerdings in Hinblick auf Charaktere und Storys. Eine unbedingte Empfehlung also.

Die erste Staffel dieses Geheimtipps ist in Deutschland im Moment auf Netflix und hat definitiv eine Chance verdient. Hoffentlich schaffen es die neuen Folgen dann auch endlich über den großen Teich nach Deutschland.

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